Die Fahne – Facts und Figures
Dimensionen
31 x 31
Material
Neu entwickeltes, luftdurchlässiges Kunststoffgewebe
sechs Bahnen mit 31m Länge
Gewicht
ca. 750 kg
Tragsystem
10mm – Stahlseile umrunden jede Bahn
Verankerung
Die insgesamt rund 300m Stahlseile werden an Konsolen befestigt, die ihrerseits durch rund 200 Bohranker im Fels befestigt sind
Montagedauer
Bei vorbereitetem Stahlseil-Gerüst beträgt die Montage einen Tag
Hängedauer
Ende Juli bis August/September
Organisation und Montagen
Das +eam besteht aus rund 20 Vereinsmitglieder
Beteiligte Unternehmen:
TERSUISSE MULTIFILS SA, Emmenbrücke (Herstellung des Garns für die Fahne)
HP Gasser AG, Membranbau, Lungern (Verarbeitung des Gittergewebes zur eigentlichen montagefertigen Fahne)
Stamoid AG, Eglisau (Herstellung des beschichteten Gittergewebes)
Swiss Steel AG, Emmenbrücke (Grundmaterial für Konsolen, die Gerüst-Verankerungen)
Debrunner Acifer AG, Emmenbrücke (Stahlseile, Ketten, Ankerbolzen und Kleinmaterial)
Gebrüder Meier AG, Emmenbrücke (Fertigung der Konsolen)
Verzinkerei Unterlunkhofen AG, Unterlunkhofen(Verzinken der Konsolen)
Die Montage in Vitznau am Rigi-Fels
Die Montage der Rekordfahne wurde zum ersten mal im Jahr 2000 ausgeführt. Diese Fahne bestand aus Blachengewebe (25x25m). Die Wetterverhältnisse waren nicht gerade günstig. Hinzu kam die Beschaffenheit des Felsen die uns bei dieser Fahne vor grosse Schwierigkeiten stellte. Das Gestein am Steigelfadbalm-Dossen besteht ausschliesslich aus Rigi-Nagelfluh. Diese Gestein besteht aus Geschiebe das während der Eiszeit unter grossem Druck zusammen gepresst wurde. Dieses Gestein ist sehr brüchig.
Die Fahne musste mit Aluprofilen zusammengefügt werden und dies war an der teilweise überhängenden Felswand nicht so einfach. Im weiteren fielen Gesteinsbrocken schon während der Montage auf das Blachengewebe und schwächte dieses. Das Material selber war zu wenig eigentragfähig und die Temperaturschwankungen setzten der Fahne zu.
Die Fahne wurde durch die enormen Kräfte, wie sie auf ein «Segel» dieser Grösse wirken, zerstört.
Analyse
Nach einer umfangreichen Analyse der zerstörten Fahne wurde im Jahr 2001 ein neuer Versuch in Angriff genommen. Röbi Küttel plante in Zusammenarbeit mit der Herstellerfirma ein vollkommen neues Konzept. Das neue System wurde in Auftrag gegeben und im Jahr 2002 verfeinert. Dieses System kann als gelungen bezeichnet werden.
Das Tragsystem
Die Fahne mit den Jahrgängen 01/02 besteht aus luftdurchlässigem Gewebe. Sie ist um einiges leichter als die erste, bietet aber dennoch die nötige Stabilität. Das eigentliche Herzstück der Fahne ist ein Tragsystem aus 10mm Stahlseilen, ein Gerüst das die einzelnen Teile der Fahne trägt. Dieses Stahlseilgerüst umrundet die ganze Fahne und hat wagrecht und senkrecht Verbindungen.
Montage zum Zweiten
Im Juli 2001 wagten wir uns erneut an die Montage mit der nun «grössten Schweizerfahne» (30x30m), die aus einem ganz neuen Material bestand. In einem ersten Schritt wurde das Traggerüst montiert. Die Stahlseile, Konsolen und Bohranker wurden in der Wand befestigt. Gesamtlänge der Seile: 300m. Über 170 Bohranker mussten gesetzt werden. Danach folgte die Montage der eigentlichen Fahne. Drei Teile mit den Abmessungen 30x12m/30×6/30×12 wurden von oben über die Felskante an die einzelnen Stahlseile herunter gelassen und befestigt. Als Verbindung auf die Stahlseile wurden Kabelbinder der grössten Dimension und Reisskraft verwendet.
Montage zum Dritten
Am 20. Juli 2002 wurde die Fahne bereits zum dritten Mal montiert. Neu bestand die Fahne nun aus sechs Teilen. Aus diesem Grund musste das Traggerüst nochmals ausgebaut werden. Zum ersten Mal in der Geschichte der Fahne, konnte diese an nur einem Tag montiert werden, was auf das durchdachte System und das traumhafte Wetter zurückzuführen ist.
Demontage
Jeweils Ende August wird die Fahne demontiert. Dies geschieht mit Hilfe einer Seilwinde. Die Fahnenstücke werden einzeln aus der Wand gezogen. Diese Arbeiten sind ebenso aufwändig wie die Montage. Besonders zu vermerken ist, dass bei jeder Demontage das Wetter und die Verhältnisse schlecht waren.
Gefahren
Die Arbeiten in der Wand werden mittels Abseilen von oben gemeistert. Der Abseilvorgang als solches ist sicher und für die Bergsteiger und Kletterer Routinearbeit. Hier konnte in Verbindung mit dem Stahlseilgerüst eine Redundanz erreicht werden. Gefährlich ist der Steinschlag. Mit dem richtigen Verhalten kann das Risiko verringert werden, während dem die Fahnenteile herunterlassen werden. Diese Arbeiten werden auf eigenes Risiko der einzelnen Bergsteiger verrichtet und verdienen grossen Respekt! Alle Helfer sind Fronarbeiter!
Geschichte
2008: Die Schweizerfahne in Vitznau – Rückblick über die vergangenen 20 Jahre
2005: Bordmagazin SGV – Beitrag
2002: Die grösste Schweizerfahne an der Expo.02 in Murten
Während dem Schluss-Feuerwerk wurde die grösste Schweizerfahne (30×30 Meter) im Dunkeln am Monolith (34×34 Meter) montiert. Eine grosse Überraschung war, dass die Fahne anschliessend beleuchtet wurde – da schlugen alle Schweizer Herzen höher.
Montage
Die sechs Teile der Fahne wurden in Vitznau zusammengesetzt und anschliessend nach Murten transportiert. Ein Helikopter flog die rund 400 Kilogramm schwere Fahne auf das Dach des Monoliths. Dies geschah frühmorgens, in einer heimlichen Aktion.
Auf dem Dach wurde die Fahne ausgebreitet und an der Schlussfeier innert zwei Minuten heruntergeseilt